Kaiserreich
Unsere Zeitreise durch das Gelsenkirchen im Kaiserreich beginnt mit dem Inkrafttreten der ersten gesamtstaatlichen Verfassung im Jahre 1871 und steht ganz im Zeichen des alltäglichen Lebens im der Epoche der Industrialisierung: Kohle schafft Arbeit, Arbeit bringt Geld und mit Geld lässt sich kaufen, was wir heute als Exponate bezeichnen - Stille Zeugen der Geschichte.
Alltag
Karte von Gelsenkirchen & BuerDieser Stadtplan von Gelsenkirchen und Buer entstand zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Wir haben die Auflösung extra etwas größer gehalten um die Straßennamen erkennen zu können. |
Die erste "Mark"Eingeführt im Jahr 1871, war die Mark die erste einheitliche Währung und ab 1873 das allein gültige Zahlungsmittel im noch jungen Kaiserreich. Die heute gebräuchliche Bezeichnung "Reichsmark" ist übrigens falsch und wurde erst nach der Wirtschaftskrise ab 1924 verwendet. |
Begleitheftchen zur Vermählungsfeiervon Fräulein Elisabeth Nolle und Wilhelm Arens, die am 9. September 1913 die Ehe in Sutum (heute Beckhausen) schlossen. Heute kaum vorstellbar: Die enthaltenen Lieder wurden damals zu patriotischen, bekannten Meldodien gesungen, etwa auch in der Meldodie des damals noch mit "Deutschland, Deutschland über alles" beginnenden Deutschland-Liedes. |
Stammburch der Familie FrankeAusgegeben vom königlichen Standesamt I in Gelsenkirhcen, sind anlässlich der Eheschließung am 18. April 1906 folgende Daten zur Familie Franke enthalten: Ehemann: Wilhelm Franke, *30. Mai 1878 zu Gelsenkirchen, +14. Dezember 1957 zu Essen Beruf: Bauführer Sohn der Eheleute Heinrich Franke und Maria, geborene Horstkotte Ehefrau: Elise Meyer, *10. Novemebr 1880 zu Seeste, +18. Dezember 1952 zu Essen Tochter der Eheleute Landwirt Stephan Meyer und Friederike, geborene Holtmeier Kinder: Maria Friederike Elisabeth Franke, *21. Oktober 1907 Anna Eugenie Franke, * 4. Januar 1910 Heinrich Friedrich Wilhelm Franke, *19. Mai 1913 |
Die Heilige SchriftDamals in jedem Haushalt vertreten, ist dieses Exemplar unter unseren zahlreichen Bibeln ein ganz besonderes: Dieses Exemplar, gedruckt im Jahr 1911, bekam Luisa Colsmann am 24. März 1912 von Pfarrer Larken zur Einsegnung (heute Konfirmation) in der Friedenskirche in Gelsenkirchen Schalke. Luisa wurde am 14. März 1898 in Gelsenkirchen Bismarck geboren. Bei der Bibel selbst handelt es sich um die gesamte Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes in der Übersetzung nach Dr. Martin Luther. |
Liederbuchfür den katholischen Knappen- und Arbeiter-Verein Resse. Eine kleine Liedersammlung lokalpatriotischer Kompositionen rund um den Stadtteil Resse. Besonders hervorzuhaben ist dabei das letzte Lied, die "Hymne auf Resse" wurde zur Meldodie von "Deutschland, Deutschland über alles" (heute in der dritten Strophe besser bekannt als "Lied der Deutschen") gesunden und spricht für den patriotischen Zeitgeist des frühen 20. Jahrhunderts. |
Schule & Ausbildung
Kaufmännische Schule GelsenkirchenDieses Zeugnis wurde ausgestellt für den Schüler Wilhelm Gromöller, Jahrgang 1897. Er hat mit gutem Durchschnitt die Schule mit 17 Jahren beendet. Die Kaufmännische Schule der Stadt Gelsenkirchen befand sich auf der Augustastraße 52/54 im Stadtteil Bulmke-Hüllen. Gegründet im Jahr 1893, wurde die Schule am 26. März 2015 geschlossen. Die Schule trug zwischenzeitlich die folgenden Namen: Wirtschaftsoberschule Gelsenkirchen, Städtische kaufmännische Unterrichtsanstalt und Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung. |
Industrie und Kohle - Die Stadt der tausend Feuer
Arbeitsbücher für BergleuteDiese beiden Arbeitsbücher aus der Zeit der Jahrhundertwende gehörten sehr jungen Arbeitern, die bereits mit 14 und 15 Jahren angefangen haben zu Arbeiten. In jungen Jahren die Arbeit aufzunehmen war in jener Zeit etwas völlig normales, so enthielten die Arbeitsbücher extra eine Zeile für die Unterschrift des Erziehungsberechtigten. Zusätzlich wurde bei sehr jungen Arbeitsanfängern eine medizinische Untersuchung für die körperliche Eignung dokumentiert. Zudem sind zwei Untersuchungsbögen auf Wurmbefall erhalten. |
Auszug aus der Bergpolizeiverordnung für die SteinkohlenbergwerkeDiese Verordnung stellte die gesetzliche Grundlage für die Pflichten des Arbeiters unter Tage dar. Mit Einführung dieser Verordnung im Jahr 1911 wurden die Arbeitsbücher der Bergleute um die verpflichtende Unterschrift über den Erhalt dieses Buches erweitert. |